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Eisvogel Weibchen am Teich

Heute hatte wir - eine befreundete Fotografin und ich - die Möglichkeit bei Manfred Delpho in der Nähe von Gudensberg an seinem Teich ein Eisvogel Weibchen (Alcedo atthis) fotografieren zu können. Manfred hat an seinem Teich, welche in der Nähe eines kleinen Bachlaufs liegt, 2 Tarnzelte positioniert, so dass wir den Eisvogel perfekt mit einer 400mm Brennweite ablichten konnte.

Um 08:30 Uhr haben wir uns in der Nähe des Teiches mit Manfred getroffen und sind dann gemeinsam zur Eisvogel Lokation gelaufen. Kurz vor der Lokation signalisierte Manfred dem Eisvogel durch Pfeifen das "Besuch" naht, so dass sich der Eisvogel zurückziehen konnte. Dieses Ritual beim hin- und weggehen zum Teich signalisiert dem Vogel eine herannahende Störung und das Eisvogel Weibchen kann sich somit auf den "Besuch" vorbereiten, wird somit nicht abrupt verschreckt und kommt immer wieder nach kurzer Zeit zum Ansitz zurück.

 

Am Teich erfolgte dann eine Einweisung von Manfred in das Thema Eisvogel Fotografie, was wir beachten müssen um den Eisvogel nicht zu stören/verschrecken, sinnvolle Kamera-Einstellungen und letzte "Anweisungen" um schöne Eisvogel Aufnahmen auf unseren "Sensor zu bannen". Danach besetzen wir die Tarnzelte, richteten unsere Kameras aus, überprüften den Hintergrund und dann waren wir "READY TO GO".

 

Wie auch auf dem Hinweg verließ Manfred den Teich mit einem Pfeifen. Somit signalisierte er dem Eisvogel erneut eine Störung. Der Eisvogel hat einen durchdringenden, hohen und pfeifenden Ruf mit einem rhythmisch variablen Gesang aus verschiedenen Rufen. Offensichtlich hat Manfred sein Eisvogel Weibchen sehr gut "erzogen" und es dauerte keine 10 Minuten bis sie - nach dem Weggang von Manfred - mit hohem pfeifenden Gesang am Ansitz Ast erschien. 

 

Das Wetter war perfekt für die Eisvogel Fotografie. Bewölkt, dadurch total weiches Licht, somit keine "Spitzenlichter" auf dem Eisvogel (gerade die kleinen weißen Stellen am Kopf "brennen" extrem schnell aus), ab und an leichter Regen und zwischen durch zeigte sich auch einmal etwas Sonne durch die Wolken. Der Eisvogel erschien über den ganzen Tag verteilt sehr oft am Teich, verweilte im Regelfall - aber nicht immer - auf dem vorbereiteten Ansitz Ast. Teilweise setzte sich das Eisvogel Weibchen auch links oder rechts auf Äste der am Teich vorhandenen Sträuchern. Meistens konnte man den Eisvogel aber trotzdem gut beobachten und beim Fischen zu schauen.

 

Sobald das Eisvogel Weibchen auf den Ansitz Ast gelandet war "spielte" sich immer ein ähnliches Ritual ab. Nach der Landung die Umgebung "sichern", dann den Teich nach Beute absuchen und dann "pfeilschnell" ins Wasser eintauchen um einen Fisch zu erbeuten. Wenn sie erfolgreich einen Fisch gefangen hatte - was aber nicht immer der Fall war, dann wurde der Fisch mit schnellen Schlägen auf dem Ast betäubt und dann verschluckt. Teilweise saß das Eisvogel Weibchen bis zu 20 Minuten vor unseren Tarnzelten, fischte zwischen durch immer mal wieder und "erholte" sich von der Anstrengungen. 

 

Sobald die Sonne raus kam und den Eisvogel "anstrahlte" habe ich - neben den "normal" belichteten Aufnahmen - auch Lowkey Aufnahmen gemacht. Hierbei wurde die Belichtung auf -2 bis -3 korrigiert und der entsprechende Lowkey Effekt später dann im Photoshop etwas verstärkt.

 

An diesem Tag wurde einmal mehr klar - auch unterstützt durch das "weiche" Licht, wieso man den Eisvogel auch den "blauen Diamanten" nennt.

 

Entstanden sind alle Aufnahmen mit einem Tele Zoom bis 400mm an einer Vollformat Kamera immer bei Offenblende.